Die Vergabe von Werbeplätzen auf Amazon ist ein aktuelles und strategisch bedeutendes Thema, da Werbeanzeigen direkt die Sichtbarkeit und den Erfolg von Produkten beeinflussen. Unternehmen müssen sich mit den Mechanismen der Werbeplatzvergabe auseinandersetzen, um ihre Reichweite optimal zu nutzen und Wettbewerbsvorteile zu erzielen. Dieser Beitrag untersucht die logischen Grundlagen der Vergabe von Werbeplätzen bei Sponsored Products und stellt Strategien zur Optimierung vor.
- Grundprinzipien der Vergabe von Werbeplätzen
- Voraussetzungen für eine erfolgreiche Platzierung
- Platzierungsmöglichkeiten
- Beschränkungen der Werbeplatzvergabe
- Strategische Überlegungen: Eine oder mehrere Kampagnen?
- Testansatz und Ergebnisse zur Kampagnenstruktur
- Fazit
1. Grundprinzipien der Vergabe von Werbeplätzen
Amazon ermöglicht es, dass ein einzelnes Produkt pro Suchanfrage maximal einmal in den Sponsored Products-Anzeigen erscheint. Gleichzeitig können jedoch verschiedene Produkte desselben Werbetreibenden für eine Suchanfrage ausgespielt werden, wodurch die Präsenz innerhalb der Suchergebnisse erhöht wird. Jedes Produkt wird in den Auktionen von Amazon separat behandelt, sodass mehrere Produkte desselben Unternehmens gleichzeitig sichtbar sein können, sofern sie die Qualifikationskriterien erfüllen.
2. Voraussetzungen für eine erfolgreiche Platzierung
Damit Produkte in den Sponsored Products-Auktionen erscheinen können, sind verschiedene Faktoren entscheidend:
- Relevanz der Produkte: Die Relevanz wird durch Keywords, Produktinformationen, Titel und Beschreibungen bestimmt. Amazon analysiert, inwieweit die beworbenen Produkte mit den eingegebenen Suchbegriffen übereinstimmen. Je höher die Relevanz, desto wahrscheinlicher wird die Anzeige geschaltet.
- Ausreichendes Budget und Gebotshöhe: Wettbewerbsfähige Gebote und ein angemessenes Budget sind erforderlich, um eine gute Platzierung in den Suchergebnissen zu erzielen. Niedrige Gebote können dazu führen, dass Anzeigen seltener oder an weniger prominenten Positionen ausgespielt werden.
- Unterschiedliche Produkte: Amazon unterscheidet Produkte nach Variationen wie Modell, Farbe oder Größe. Dies ist eine wichtige Voraussetzung für eine erfolgreiche Platzierung, da sich verschiedene Varianten eines Produkts gezielt auf unterschiedliche Kundengruppen ausrichten lassen. Ein Beispiel: Ein Schuhmodell in verschiedenen Farben kann unterschiedliche Kunden ansprechen, wodurch die Chance erhöht wird, dass eine der Varianten für eine bestimmte Suchanfrage relevant ist. Zudem erlaubt Amazon, dass verschiedene Produktvarianten gleichzeitig ausgespielt werden, wodurch die Sichtbarkeit innerhalb der Suchergebnisse erhöht wird.
- Struktur der Kampagnen: Produkte können innerhalb einer einzigen oder in separaten Kampagnen beworben werden, wobei eine strategische Ausrichtung auf Ziel-Keywords notwendig ist. Eine kluge Kampagnenstruktur kann den Erfolg erheblich beeinflussen, indem sie z. B. unterschiedliche Budgets für verschiedene Produktgruppen definiert oder spezifische Gebotsstrategien für performante Produkte anwendet.
Durch die Optimierung dieser Faktoren kann die Sichtbarkeit der Produkte auf Amazon erheblich gesteigert werden. Eine strategische Kampagnenstruktur sollte berücksichtigt und verschiedene Gebotsstrategien getestet werden, um bestmögliche Ergebnisse zu erzielen.
3. Platzierungsmöglichkeiten
Werbetreibende, die mehrere Produkte erfolgreich in die Auktionen einbringen, können diese an unterschiedlichen Positionen innerhalb der Suchergebnisse platzieren. Dies können unter anderem die folgenden Bereiche umfassen:
- Top of Search: Anzeigen oberhalb der organischen Suchergebnisse.
- Rest of Search: Anzeigen innerhalb der Suchergebnisse.
- Product Pages: Anzeigen auf Produktdetailseiten.
Durch eine gezielte Kampagnenstruktur können zahlreiche Vorteile erzielt werden:
- Erhöhte Sichtbarkeit: Eine größere Anzahl an sichtbaren Produkten steigert die Klickwahrscheinlichkeit.
- Stärkung der Markenpräsenz: Mehrere Anzeigen desselben Unternehmens erhöhen das Vertrauen der Kunden in die Marke.
- Diversifizierte Kundenansprache: Eine größere Produktvielfalt steigert die Wahrscheinlichkeit, verschiedene Bedürfnisse der Kunden abzudecken.
4. Beschränkungen der Werbeplatzvergabe
Obwohl es keine festgelegte Begrenzung für die Anzahl der Werbeplätze pro Kampagne gibt, existieren praktische Einschränkungen:
- Amazon gewährleistet Diversität: Um eine Vielfalt in den Suchergebnissen zu erhalten, werden nicht alle beworbenen Produkte gleichzeitig angezeigt.
- Konkurrenzsituation: Starke Wettbewerber können die Sichtbarkeit reduzieren.
- Budgetgrenzen: Ein begrenztes Tagesbudget kann die Anzahl der gewonnenen Auktionen einschränken.
5. Testansatz und Ergebnisse zur Kampagnenstruktur
Amazon behandelt jedes Produkt in der Auktion individuell, unabhängig davon, ob es sich innerhalb einer einzigen Kampagne oder in separaten Kampagnen befindet. Dennoch gibt es Unterschiede hinsichtlich der Kampagnensteuerung:
- Eine Kampagne für mehrere Produkte: Dies vereinfacht das Management, da weniger Kampagnen verwaltet werden müssen und die Gesamtperformance leichter überwacht werden kann. Der Nachteil ist jedoch, dass alle Produkte um dasselbe Budget konkurrieren. Wenn einige Produkte besonders gut performen, können sie einen großen Teil des Budgets aufbrauchen, während weniger starke Produkte kaum ausgespielt werden. Dadurch besteht das Risiko, dass vielversprechende, aber noch nicht etablierte Produkte nicht ausreichend Sichtbarkeit erhalten.
- Separate Kampagnen für einzelne Produkte: Diese Option erlaubt eine detaillierte Steuerung von Geboten und Budgets. Jedes Produkt oder jede Produktkategorie kann mit spezifischen Keywords beworben werden, was eine gezieltere Ansprache ermöglicht. Zudem können erfolgreiche Produkte höhere Budgets erhalten, während weniger relevante Produkte mit niedrigeren Geboten getestet werden. Der Nachteil ist, dass der Managementaufwand steigt, da mehrere Kampagnen laufend optimiert und analysiert werden müssen.
6. Strategische Überlegungen: Eine oder mehrere Kampagnen?
Um zu prüfen, wie sich unterschiedliche Kampagnenstrukturen auf die Performance auswirken, wurden drei Testreihen über jeweils 20 Tage bei Variante A und B durchgeführt. Im Mittelpunkt stand die Frage, ob eine zentrale Kampagne mit mehreren Produkten (Variante A) die gleiche oder eine bessere Wirkung erzielen kann als separate Kampagnen, bei denen jedes Produkt einzeln beworben wird (Variante B). Beide Varianten wurden mit identischen Kampagneneinstellungen durchgeführt. Das betraf Gebote, Budgets, Placements und Targetings. Darüber hinaus wurde sichergestellt, dass die Tests frei von internen und externen Einflüssen waren: Es gab keine Unterschiede im Lagerbestand oder Preisveränderungen, keine zusätzlichen Werbeaktionen und keine Sondereffekte durch saisonale Ereignisse oder Marktschwankungen. So konnten die Ergebnisse eindeutig auf die gewählte Kampagnenstruktur zurückgeführt werden.
Test 1:
Vier stark nachgefragte Produkte (Top Seller) wurden zunächst gemeinsam in einer zentralen Kampagne beworben und anschließend in separaten Kampagnen getestet. Das Ergebnis fiel deutlich zugunsten der granularen Struktur aus: Variante B erzielte rund 80 % mehr Klicks, 94 % mehr Bestellungen und ein Umsatzplus von etwa 77 %. Obwohl der durchschnittliche Klickpreis leicht stieg, wurde dieser Effekt durch die höhere Conversion Rate und den zusätzlichen Umsatz mehr als ausgeglichen. Die klare Trennung der Produkte führte also zu einer besseren Sichtbarkeit und effizienteren Budgetnutzung.

Test 2:
In diesem Test wurden fünf Produkte mit geringerer Nachfrage (Low Seller) unter den gleichen Bedingungen geprüft. Das Ergebnis unterschied sich deutlich von Test 1: In der granularen Variante B gingen Sichtbarkeit, Klicks und Bestellungen zurück. Der Umsatz sank um etwa 15 %. Positiv war allerdings, dass die Conversion Rate leicht anstieg und die Werbekosten um über 28 % reduziert werden konnten. Das zeigt: Eine differenzierte Struktur kann bei schwächeren Produkten zwar die Effizienz erhöhen, aber auf Kosten der Reichweite und Gesamtperformance.

Test 3:
Hier wurden vier Bastelspielzeuge unter gleichen Bedingungen getestet, um zu prüfen, ob die Ergebnisse aus der Automobilbranche auf eine andere Produktkategorie übertragbar sind. Auch hier zeigte sich ein gemischtes Bild: Die Gesamt-Impressions gingen leicht zurück, während Klickrate, Bestellungen und Umsatz deutlich zulegten. Besonders stark fiel der Effekt bei den Top-of-Search-Platzierungen aus: Bestellungen +60 %, Conversion Rate +16 %, Umsatz +50 %. Die differenzierte Struktur half hier, in besonders sichtbaren Platzierungen effizienter zu performen und das Budget gezielter einzusetzen.

7. Fazit
Die drei Tests zeigen klar: Eine eindeutige „beste“ Kampagnenstruktur gibt es nicht. Der Erfolg hängt stark von der Produktart, der Nachfrage und dem Ziel der Kampagne ab. Granulare Kampagnen (Variante B) entfalten ihr Potenzial vor allem bei Top-Sellern und Premium-Platzierungen wie Top of Search. Hier führen die klar getrennten Budgets zu mehr Kontrolle, höherer Sichtbarkeit und signifikant besseren Ergebnissen. Zentrale Kampagnen (Variante A) sind hingegen bei weniger nachgefragten Produkten häufig effizienter, da sie Reichweite bündeln und eine breitere Ausspielung ermöglichen.
Insgesamt lässt sich sagen
👉 Wer maximale Effizienz und Kontrolle anstrebt, profitiert von granularen Strukturen.
👉 Wer primär Reichweite und Sichtbarkeit sichern will, fährt mit einer zentralen Kampagne, zumindest bei
umsatzschwächeren Produkten, besser.
Am wirkungsvollsten ist daher oft eine hybride Strategie, die beide Ansätze kombiniert – abhängig von Produktleistung und Zielsetzung. Die Tests liefern dafür eine wertvolle Entscheidungsgrundlage.
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